Medizinische Übersetzungen – Darauf sollten Sie achten
Die technische Entwicklung nimmt immer schneller Fahrt auf. Die Zeit zwischen technischen Durchbrüchen wird dabei immer kürzer. Ich kann mich noch erinnern, als die ersten Übersetzungscomputer im Taschenformat Ende der 1980er-Jahre auf dem Markt erschienen. Diese sahen ein wenig wie ein Taschenrechner aus, hatten aber eine Buchstabentastatur. Der Anwender konnte Worte eintippen und das System übersetzte diese in verschiedene Sprachen. Deutlich komfortabler als ein Wörterbuch und auch kompakter und vielseitiger.
Heute sind automatische Übersetzungen ein Kinderspiel. Fast jedes Smartphone hat Möglichkeiten, Schrift, optisch erfasste Sprache und auch gesprochene Sprache in Echtzeit in dutzende von anderen Sprachen zu übersetzen, inklusive Sprachausgabe. Aber reicht diese Technik aus, um auch komplexe Übersetzungen, etwa aus dem medizinischen Bereich zu meistern? Wir klären auf.
Wer selbst einmal die vielen, größtenteils kostenlosen technischen Angebote zur Übersetzung nutzt, der erkennt, dass diese Art der Übersetzung Grenzen hat. Je einfacher die Texte sind, desto perfekter ist die Übersetzung. Aber gerade bei komplexen Themen, wie einer medizinischen Übersetzung, ist der Algorithmus oft überfordert. Das ist auch verständlich, arbeiten viele Übersetzungsprogramme mit künstlicher Intelligenz, um Fehler auf lange Sicht auszumerzen. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz hilft auch, den semantischen Zusammenhang zu begreifen. Medizinische Texte sind aber sehr speziell. Dadurch fehlen oft die Trainingsgrundlagen für die KI.
Hier kommt der professionelle Übersetzer ins Spiel. Meist bieten Übersetzungsbüros die Dienstleistung an, fachliche Texte in eine oder mehrere andere Sprachen zu übersetzen. Genaue Sorgfalt und absolute Präzision sind bei diesem Vorgehen notwendig. Gerade im medizinischen Bereich könnten Übersetzungsfehler zu einer Fehlanwendung eines Medikaments oder eines medizinischen Geräts führen. Die Folge könnten Schäden bei Patienten sein und hohe Schadensersatzansprüche für den Hersteller des Medikaments oder des medizinischen Apparats. Hier zeigt sich schon: Wer an der Übersetzung spart, spart am falschen Ende und dieser Umstand kann das Rückgrat eines medizinischen Unternehmens brechen. Achten Sie deshalb auch bei der Auswahl des Übersetzers auf entsprechende Referenzen. Ein Übersetzungsbüro hat da Vorteile, weil mehrere Übersetzer zusammenarbeiten und somit Fehler bei der Übersetzung noch unwahrscheinlicher werden, als wenn ein Einzelner mit der Übersetzung betraut wird. Fragen Sie auch ein wenig in Ihrer Branche nach und hören Sie sich um, mit welchen Übersetzungsbüros schon gute Erfahrungen gemacht wurden.
Ein guter Kompromiss ist der Einsatz beider Welten: Der Text wird zunächst mittels einer automatischen Übersetzung in die Zielsprache konvertiert. Ein sowohl fachlich als auch sprachlich bewanderter Profi überarbeitet den Text. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass nicht der gesamte Text komplett von null geschrieben werden muss, sondern nur die unverständlichen oder falsch übersetzten Stellen korrigiert werden müssen. Dies spart Zeit und somit auch Ressourcen.