Lean Management – das schlanke Prozessmanagement

Ein abgespecktes Managementkonzept, wünschen sich das nicht alle Unternehmen? Digitalisierung, agiles Projektmanagement und immer noch gibt es Bedarf für Lean Management. Wie kann das sein und wie kann ein Unternehmen „lean“ werden?

Was ist Lean Management – die Kernidee

Unter Lean Management versteht man ein Prozessmanagement, das vor allem Prozessschritte optimiert bis hin zur gesamten Wertschöpfungskette. Im Mittelpunkt steht die optimale Abstimmung aller Prozessschritte und dadurch das Minimieren von unnötigen Tätigkeiten. Das Managementkonzept erfordert zwei Perspektiven: die der Kunden und die des Unternehmens. Ziel ist es also, effiziente Unternehmensprozesse zu etablieren, die eine hohe Kundenorientierung aufweisen.

Was sind die Vorteile und die Nachteile des Lean Managements?

Schlanke Prozesse ermöglichen eine flexible und schnelle Berücksichtigung von Kundenwünschen und damit eine hohe Kundenzufriedenheit. Gerade in Branchen mit kurzen Entwicklungs- und Produktionszeiten sind eine hohe Kundenbindung entscheidend. Dafür ist eine flexible Berücksichtigung von Kundenanforderungen wichtig. Lean Management versucht, Verschwendungen zu minimieren und damit die Qualität zu erhöhen. Das bringt eine Senkung der Kosten mit sich. Klingt super! Wo ist der Haken? Eine Erfolgsgarantie gibt es natürlich nicht. Wichtig bei der Neueinführung von Managementkonzepten ist das Verändern der Denkweise, sodass jeder Mitarbeiter mitziehen kann. Notwendig ist dafür, dass die Führungsebene dahintersteht und neue Konzepte vorlebt. Nur so werden neue Managementansätze tatsächlich zum Leben erweckt.

Worum geht es beim Lean Management konkret?

Im Lean Management geht man davon aus, dass Prozesse nicht optimal ablaufen und dadurch Verschwendung entsteht. Lean Management unterscheidet zwischen nicht vermeidbarer und vermeidbarer Verschwendung. Wie die Begriffe schon sagen, kann selbst bei hocheffizienten Prozessen ein bestimmter Grad an Verschwendung nicht verhindert werden beispielsweise in Form von Ausschuss. Was versteht man beim Lean Management unter vermeidbarer Verschwendung? Das beginnt bereits bei normalen wiederkehrenden Tätigkeiten, die Zeit auffressen: das Warten auf Meetings, das Suchen von Dokumenten, das Eingeben von Daten. Ein Beispiel: Das Lesen und Löschen von irrelevanten E-Mails macht jeder Mitarbeiter im Schnitt zehn Mal am Tag. Das hört sich erst mal nicht viel an, ergibt aber im Jahr zwei komplette Arbeitstage.

Was macht das Lean Management anders?

Lean Management versucht den Prozess aus Kundensicht zu begreifen. Flexible Reaktionen auf Kundenanforderungen sind dabei wichtig. Dazu sind nach dem Wertstromprinzip nur die Prozessschritte notwendig, die für die spezifische Produktherstellung erforderlich sind. Überflüssige Schritte sollen vermieden werden. Nach dem Fluss-Prinzip ist nicht eine funktionsorientierte Sichtweise erfolgversprechend, sondern die Produkt-Perspektive. Abteilungsgrenzen oder Pufferbestände sind hinderlich. Nach dem Pull-Prinzip soll neue Arbeit nur dann begonnen werden, wenn Bedarf besteht. Überbestände können vermieden werden. Beim Lean Management handelt es sich um eine Ausrichtung der Prozesse, die dauerhaft optimiert werden sollen.