Kleidung – Ausdruck von Persönlichkeit

Ich bin selbst weniger der modische Typ, sondern eher der praktische. Kleidung muss bei mir stets einem Zweck dienen: Sei es, mich vor Kälte zu schützen (Winterkleidung), vor Schäden schützen (Lederkleidung für Motorradfahrer) oder mich bei meinem Sport unterstützen (spezielle Laufkleidung).

Aber sogar bei mir habe ich bemerkt, dass es nicht völlig egal ist, was ich anziehe. Klar, Funktion vor Optik. Aber bunte Kleidung um Wald oder bei einem geschäftlichen Essen empfinde sogar ich als unangemessen.

Wer sich aber Kleidung im Wandel der Zeit ansieht, der merkt immer wieder kehrende Muster, wie Kleidung als Ausdruck der eigenen Person genutzt wird.

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Kleidung hat verschiedene Außenwirkungen. Eine ist die, als Prestigeobjekt zu wirken. Teure Kleidung von namhaften Designern kostet Geld. Dabei ist der Preis weniger Ausdruck hochwertiger Stoffe oder besonderer Herstellungsmethoden. Vielmehr werden Einzelstücke erstellt oder Kleinserien und dieser Umstand als besonderes Merkmal verkauft. Der Träger des Kleidungsstücks zeigt, dass er sich leisten kann etwas zu besitzen, was niemand anderes sich leisten kann.

Aber auch das Gegenteil ist der Fall. Konsumverweigerer tragen gebrauchte Kleidung. Neue und besonders teure Kleidung ist verpönt. Auch hier ist der Stil ein Ausdruck der Persönlichkeit. Und hier wird das Hauptmerkmal sichtbar: Kleidung soll die Zugehörigkeit zu einer Gruppe symbolisieren. Der Wohlhabende möchte zeigen, dass auch er wohlhabend ist. Entsprechend wird er bei gesellschaftlichen Anlässen respektiert und wahrgenommen. Genauso wird der Konsumverweigerer innerhalb seiner Gruppe akzeptiert.

Offenbar wird dieser Umstand, wenn Mitglieder verschiedener Gruppen in der falschen Gruppe entsprechend auftreten: Kommt jemand in abgerissenen Klamotten auf einen Galaempfang, wird er genauso anecken, wie ein Anzugträger bei einem Festival für Punk-Musik.

Die richtige Kleidung gibt es also nicht. Jedenfalls kann man dafür keine allgemeingültige Regel ableiten. Andererseits wird man sich durch seine Persönlichkeit mit ähnlichen Leuten treffen und Zeit verbringen. Die Kleidung wird dann nach und nach an diese Gruppe angepasst werden.

Neue Kleidungsstile sind auch oft ein äußeres Zeichen für das Auftauchen einer neuen sozialen Gruppe: Sei es der Hipster mit Bun oder der Hippie der 1970er Jahre, gesellschaftliche Entwicklungen und Ideen konnten und können jederzeit an äußeren Merkmalen der Kleidung erkannt werden.

Eine interessante Taktik, vor allem für die Karriere, ergibt sich aus dem Umstand, dass man diese Zusammenhänge für sich nutzen kann: Wer im Unternehmen aufsteigen möchte, der sollte entsprechend auftreten. Der Bankangestellte, der irgendwann in den Vorstand seiner Bank eingeladen werden möchte, der sollte sich dessen Kleidungsstil als Vorbild nehmen und in Anzug und Krawatte im Büro erscheinen. Wichtig ist es, zu beobachten, was angesagt ist und sich dann anzupassen, jemand aus dieser Gruppe zu werden.