Kurzarbeitergeld – eine wegweisende Alternative für Unternehmen und Gesellschaft

Was ist Kurzarbeitergeld?

Das Kurzarbeitergeld ist eine von der Bundesagentur für Arbeit ausgezahlte Unterstützung für Arbeitnehmer. Sie ist eine Leistung, die nur unter bestimmten Voraussetzungen an die Arbeitnehmer ausgezahlt wird. Um das Kurzarbeitergeld zu erhalten, muss der Betrieb Kurzarbeit anmelden.

Bei Kurzarbeit handelt es sich um eine (meist zeitlich begrenzte) Verringerung der Arbeitsleistung von Mitarbeitern, gemessen in Wochenstunden.

Diese Leistung soll verhindern, dass Unternehmen in konjunkturell schwierigen Zeiten (wie etwa der Finanzkrise oder aktuell der durch die Lockdowns oftmals prekär gewordene Auftragslage) Mitarbeiter kündigen müssen. . Die Logik besteht darin, dass der Staat nur einen Teil der Leistung zahlt, die er bei vollständiger Arbeitslosigkeit zu zahlen hätte.

Zudem bleiben dem Arbeitgeber die recht teuren Kündigungs- und späteren Einstellungsverfahren erspart, die sonst bei einer vollständigen Abwälzung der Lohnkosten auf den Arbeitgeber entstehen würden.

Die Höhe des Kurzarbeitergelds orientiert sich am Nettolohn des Arbeitnehmers. Die Regelungen können dabei unterschiedlich sein, so wurden etwa während der Corona-Pandemie in Deutschland von der Norm abweichende Sätze beschlossen, um der besonderen Schwere der Krise Rechnung zu tragen. Auch die Laufzeit wurde seit dem Bestehen des Kurzarbeitergelds stetig erhöht. Während der Corona-Krise wurde auch hier die Bezugsdauer deutlich ausgeweitet.

Was sind die Vorteile von Kurzarbeitergeld?

Das Kurzarbeitergeld hat sowohl für den Arbeitgeber, als auch den Arbeitnehmer Vorteile.

Vorteile für den Arbeitnehmer

Der Arbeitnehmer bleibt beschäftigt und verliert so nicht sein wertvolles Wissen und seine erworbenen Fähigkeiten.

Selbstverständlich ist auch die höhere Entlohnung im Vergleich zu Arbeitslosengeld, als Vorteil zu sehen, was gerade finanziell an der Kapazitätsgrenze agierenden Haushalten entgegenkommt.

Ebenso ist der psychische Druck geringer und das positive Selbstbild vieler Bezieher von Kurzarbeitergeld zu beachten: Wer arbeitslos ist, schlittert oft in eine Abwärtsspirale aus Schuld und Versagensängsten und hat es schwer, wieder eine Anstellung zu finden.

Vorteile für den Arbeitgeber

Der Arbeitgeber muss bei schlechter Auftragslage die Personalkosten nicht vollständig tragen. Die Kosten für Anwerbungen bei erneut verbesserter Lage entfallen somit. Auch kann der Frieden im Unternehmen leichter erhalten werden, da es nicht zu Kündigungen kommt, welche auch die Stimmung und Moral der bleibenden Belegschaft negativ beeinflussen.

Vorteile für die Gesellschaft

Arbeit gehört in unserer Gesellschaft zum Leben. Wer arbeitslos ist, wird oft ungerechtfertigterweise stigmatisiert. Kurzarbeit hilft, den Arbeitnehmer die Würde zu lassen und sie weiterhin produktiv an der Gesellschaft teilhaben zu lassen.

Auch sind die Kosten für Kurzarbeitergeld für den Staat geringer, als wenn man einem gekündigten Arbeitnehmer Arbeitslosengeld, zahlreiche Umschulungen und Vermittlungsmaßnahmen zahlen müsste.

Unter welchen Voraussetzungen wird Kurzarbeitergeld gezahlt?

Als Arbeitnehmer nimmt man Kurzarbeitergeld in Anspruch, dieses wird allerdings vom Arbeitgeber beantragt. Die formalen Voraussetzungen und notwendigen Formulare ändern sich von Zeit zu Zeit. Sinnvoll ist es dann, als Unternehmen fachkundige Beratung einzuholen, da vielen oft gar nicht bewusst ist, dass sie Anspruch auf Kurzarbeit haben.