Was Unternehmen in der IT oft falsch machen

IT ist für Unternehmen ein gigantischer Kostenfaktor geworden. Fachleute sind teuer und Technologien veralten schnell. Ständig finden Veränderungen statt, um die sich jemand kümmern muss. Das bindet Ressourcen und vernichtet Unmengen an Kapital. Geld zu sparen ist in dem Bereich nicht einfach. Wert heute spart, der bereut es morgen. Rückständig zu sein ist keine Lösung. Das einzig Mögliche ist es zu versuchen Grundregeln einzuhalten, damit die Ausgaben nicht exorbitant wachsen. Eine davon ist die Frage, ob sich Firmen eigene Software programmieren lassen sollten. Hier ein paar Beispiele dafür, welche Probleme die Verwendung von individueller Software mit sich bringt.

Standardlösungen vs. individuelle Software

Unternehmen wie SAP verdienen ihr Geld damit, dass sie den Firmen eine standardisierte ERP Software zur Verfügung stellen. Mit dieser können sie all ihre betriebswirtschaftlichen Prozesse abbilden, sodass keine Buchung, keine Bestellung, keine Mahnung usw. im Dschungel an Dokumenten verloren geht. Die meisten der SAP-Module sind standardisiert, mit Hilfe von Jahrzehntelanger Erfahrung. Unzählige Best-Practices sind bei ihrer Erstellung eingeflossen. Anstatt diese zu übernehmen und sich damit jede Menge Know-How ins Unternehmen zu holen, gibt es viele Kunden, die aber ihre eigene Lösung möchten. Sie lassen besondere Auswertungen und Prozesse in ihr SAP programmieren. Problem dabei ist, dass die Welt meist zu komplex ist, um sie im Hauruck-Verfahren abzubilden. Anschließend kommt es in der Anwendung zu Fehlern und Problemen, die das Unternehmen verlangsamen. Zudem müssen für die individuellen Lösungen IT-Berater geholt werden, bei denen Tagessätze von 1.500-3.000 Euro nicht ungewöhnlich sind.

Besser macht es in dem Fall die Bundeswehr. Sie möchte den hausinternen Flickenteppich im Bereich Groupware bereinigen. Groupware-Programme sind Tools, welche die Zusammenarbeit von Kollegen über größere Entfernung hinweg unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel Microsoft Exchange oder HCL Notes mit ihren zahlreichen Erweiterungen. Mit Hilfe von „Groupware Bw“ möchte die Armee dafür sorgen, dass alle Kompanien und Standorte einheitlich miteinander kommunizieren. Bisher gibt es häufig unterschiedliche Lösungen. Zum Beispiel verwenden einige Teams, die anderen Zoom usw.

Man ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen. Um sich auch bei der Zusammenarbeit mit europäischen Nato-Partnern leichter zu tun, wurden auch sie in die Planung mit einbezogen. In dem Fall setzen die Soldaten auf Software, die zumeist aus dem Hause Microsoft stammt. Das birgt natürlich das Risiko mit sich, dass geheime Armee-Informationen abgefangen werden könnten. Aber die IT-ler sind auf dem Gebiet der Sicherheit gut bewandert und werden für entsprechende Kryptografie und Sicherheit sorgen. Letztenendes wird dieses Vorgehen die Bundeswehr effizienter machen.

Auf jeden Fall zeigt die Erfahrung, dass es gut ist, sich nicht für schlauer als andere zu halten. Wer anfängt Standardsoftware komplett auf den Kopf stellen zu wollen, der öffnet damit das Tor zu einer Welt, in der es vor hohen Fixkosten nur so wimmelt.