Kartonagen im digitalen Zeitalter

Die Digitalisierung geht mit großen Schritten voran. War sie früher eher schleichend, die Neuerungen in der Gesellschaft noch sporadisch, ist heute ohne digitale Daten und deren Austausch zwischen den Marktteilnehmern fast kein effizientes Wirtschaften mehr möglich.

Länder, die eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur aufweisen, haben gegenüber den Ländern mit schlechterem Ausbau deutliche Standortvorteile. Unternehmen lassen sich auch bevorzugt in Ländern und Regionen nieder, die über schnelle Datenleitungen verfügen.

Aber sind damit Warenverkehr und die entsprechende Logistik obsolet? Brauchen wir in Zukunft noch Verpackungen, wie Versandtaschen und Kartonagen oder werden diese verschwinden?

Im Gegenteil. Durch die Digitalisierung und die gestiegene Arbeitsteilung infolge der immer schneller voranschreitenden Globalisierung, sind Kartonagen gefragt wie noch nie.

Waren werden rund um den Globus geschickt. Die starke Arbeitsteilung hat auch zu einer räumlichen Zersplitterung der Arbeiten geführt. Entsprechend müssen Waren gut verpackt werden, sogar noch sorgfältiger als früher.

Die Logik dahinter: Bei jedem Montageschritt, der räumlich an einem anderen Ort stattfindet, kann die Ware beschädigt werden. Und da sich die Standorte der Wertschöpfung immer weiter verteilen, sind die Wegstrecken länger geworden.

Aber wie sieht es in Zukunft aus? Ich habe da ein paar Ideen, wohin sich das Ganze entwickeln könnte. Der Vorteil von Informationen liegt darin, dass diese dank elektronischer Datenleitungen beliebig vervielfältigt werden können. Auch ist deren Transport praktisch in Echtzeit möglich.

So vermute ich, dass in Zukunft vermehrt nur noch Informationen zum Ort des Konsums oder Einsatzes eines Produkts geschickt werden müssen.

Zur Umwandlung der Information in physische Produkte wird es eine Weiterenwicklung der heutigen 3D-Drucker geben. Diese sind noch primitiv und in den Kinderschuhen. Wenn wir uns ansehen, wie die Übertragung von Informationen (Brief, Telegraf, Funk, Radio, Internet) rasend schnell vorangeschritten ist, wird man nachvollziehen können, dass der 3D Drucker erst der Anfang ist.

In manchen Bereichen haben wir bereits heute einen Ersatz von physischen Produkten durch reine Informationsübertragung. Streaming von Musik, Lesen von Büchern als E-Book.

Aber auch um zurück zum 3D-Drucker zu kommen: Modellbauer können sich Modelle online aussuchen, die Datei herunterladen und innerhalb weniger Stunden das physische Produkt in Händen halten.

Kartonagen sind zwar noch gefragt, werden aber irgendwann abgelöst werden durch die alleinige Versendung von Informationen, was das Verpacken nach und nach überflüssig machen wird.

Aber das wird noch lange dauern, bis es soweit ist. Meiner Meinung nach noch mindestens fünfzig Jahre.

Somit wird auf jeden Fall die Nachfrage nach Kartonagen zunächst ansteigen, und zwar stark. Arbeitsteilung und Internethandel werden in den nächsten Jahren zunehmen.