Die Oligarchen Universität in Schaffhausen

Im kleinen Ort Schaffhausen in der Schweiz spielt sich gerade eine etwas ungewohnte Konstellation von Ereignissen im Bildungsbereich ab. Sergei Belussow, ein russicher Milliardär, hat aus eigenem Kapital eine Hochschule gegründet. Was soll man davon halten?

Warum eine Universität in Schaffhausen?

Obwohl die Uni, auch SIT genannt, 2019 gegründet wurde, lernen die ersten immatrikulierten Studenten noch an den Partnerhochschulen in Pittsburgh und Singapur. Denn zunächst müssen geeignete Räumlichkeiten errichtet werden, um das Institut unterzubringen. Mit der Unterstützung des Kantons kann Belussow auf jeden Fall rechnen. Irgendwann sollen dort immerhin 2.500 Studenten lernen. Natürlich soll die Uni irgendwann zur absoluten Welt-Elite gehören. Unterrichtet wird dann in Naturwissenschaften und Computer-Technologien. Klar, dass Schaffhausen nicht nein sagen möchte, wenn die Chance besteht zu einem Standort zu werden, wo sich die besten Leute ihres Fachs auf einem Gelände tummeln. Irgendwann sollen hier Nobelpreisträger ein und ausgehen.

Auf die Frage, wieso es gerade eine Uni sein musste antwortet Belussow, dass es ein sicheres Geschäftsmodell ist. Während viele Unternehmen kaum ihren 100. Geburtstag erleben, bestehen zahlreiche Hochschulen schon seit fast 500 Jahren. So gesehen eine gute Perspektive dafür, dass das Ganze funktionieren wird. Neben rein wirtschaftlichen Aspekten begründet der reiche Russe sein Engagement damit, dass die Welt für die Lösung der aktuellen Probleme bessere Computer benötigt. Mit Hilfe von Algorithmen und künstlicher Intelligenz werden tatsächlich irgendwann schnellere und bessere Lösungen für den gesamten Planeten möglich. Absolventen seiner Einrichtung sollen es sein, die dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

 

Was verändert sich dadurch in der Stadt?

Entgegen der Gewohnheit, engagiert sich nun der Kanton ebenfalls mit einem Milliarden-Betrag. Obwohl private Projekte sonst keine Beteiligung seitens der Regionalregierungen auslösen, spielt in diesem Fall die Tragweite des Vorhabens eine gravierende Rolle. Ein Unterfangen wie dieses wird langfristig massive Auswirkungen auf die Standortentwicklung auslösen. Den Verantwortlichen dürfte klar sein, dass nicht nur 2.500 Studenten in die Stadt gelockt werden. Hinzu kommt die komplette Infrastruktur, die ebenfalls hunderte von Jobs schaffen wird. Professoren, Verwaltungspersonal, technische Mitarbeiter – es hängt ein ganzer Rattenschwanz an der Sache. Zudem besteht die Chance, dass die High-Tech-Industrie ihre Präsenz ausbaut, denn sie gehen meist dort hin, wo es Fachkräfte gibt.

Zum Thema Immobilien Schaffhausen lässt sich damit bereits auch einiges sagen: sie werden teurer. Viel, viel teurer als bisher. Warum? Ganz einfach. Das Projekt ist beschlossene Sache. Es gibt keine Spekulationen mehr, sondern die Würfel sind gerollt. In den nächsten Jahren werden tausende Neubürger zuziehen und damit die vorhandenen Kapazitäten sprengen. Nachfrageschübe haben in einer Marktwirtschaft immer den Effekt, dass Preise steigen. Und so wird es auch diesmal sein. Um das zu wissen, muss man keine Volkswirtschaft an einer Elite-Hochschule eines reichen Oligarchen studiert haben. Wer also aktuell nach einem lohnenden Investment sucht, der kann sich hierzu ein paar Gedanken machen.