Die Tücken des Homeoffice

Ich bin selbst seit März 2020 im Homeoffice und genieße es. Mein Weg ins Büro (einfache Fahrtzeit 1 – 1,5 Stunden!) ist nicht mehr notwendig. Dadurch spare ich eine Menge Zeit. Viele sind ja am Verzweifeln gewesen und konnten mit der Zeit nichts anfangen. Ich bin aber ein recht durchgeplanter Mensch und habe diese Zeit blendend nutzen können: Sport am Morgen, eine Trainingseinheit in der Mittagspause und dann noch einen gemütlichen Spaziergang am Nachmittag, während ich sonst in der überfüllten Bahn saß und mir von Fahrgästen ins Gesicht husten ließ.

Aber es gibt auch Abhängigkeiten, die man davor nicht hatte. Gerade als ich Anfang 2020 auf einen neuen Internetprovider umzog, gab es zunächst Probleme. Ich vermute aber, dass es damit zusammenhing, dass viele Mitarbeiter von Unternehmen durch die Lockdown-Maßnahmen ins Homeoffice wechselten und die digitale Infrastruktur überlastet war.

Hier helfen Störungsmeldeseiten. Gibt es eine Störung bei der Telekom, dann kann man auf der Seite sehen, ob es ein individuelles Problem ist, oder ob eine Region davon betroffen ist. Das Prinzip ist einfach: Man kann dort eine Störung melden, wenn man betroffen ist. An der Menge von Störungen, meist durch eine Grafik veranschaulicht, sieht man, dass wohl etwas im Argen liegt.

Nun könnte man meinen, dass das ein großes Problem wäre. Aber diese Störungen können auch direkt im Büro auftreten. Und der Vorteil beim Homeoffice ist, dass bei einem Ausfall nur ein Teil der Mitarbeiter betroffen ist, aber nicht die gesamte Firma. Und zur Not, zumindest konnte ich das bei Meetings machen, kann man auf das Funknetz umsteigen (falls das nicht auch ausgefallen sein sollte). Auf jeden Fall sollte man immer zuerst auf die Störungsseite schauen, bevor man anfängt, im eigenen Netzwerk nach dem Problem zu suchen. Ich kann da zwar nur von mir sprechen, aber ich habe mein Netzwerk voll im Griff und auch bestens konfiguriert. Dass da etwas schiefgeht ist unwahrscheinlich. Oder anders ausgedrückt: Alle Verbindungsprobleme, die ich in den letzten 2 Jahren hatte, hingen am Provider und nicht an meiner Hardware oder Software.

Aber neben den Problemen der digitalen Infrastruktur gibt es auch weitere Herausforderungen im Homeoffice. In meinen Augen ist das größte die Selbstausbeutung. Ich habe beobachtet, dass gar nicht mal Druck vom Arbeitgeber aufgebaut wird, sondern sich die Mitarbeiter nicht disziplinieren können. Einfach Schluss machen, wenn die Zeit rum ist und dann ist Feierabend. Wenn man nach der regulären Zeit noch arbeiten muss, dann scheint das Problem eine mangelhafte Priorisierung zu sein. Denn wer richtig priorisiert und die wichtigen Aufgaben zuerst erledigt, der hat keinen Grund abends noch was tun zu müssen.