Wissen über Webseitenbesucher – darum ist es goldwert

So funktioniert das Verkaufen im Internet

Viele glaube, das Verkaufen von Dienstleistungen und Waren würde über das Internet anders verlaufen, als in der realen Welt. Auf den ersten Blick scheint es auch so. Wer aber genauer hinsieht und ein wenig abstrahiert, der wird herausfinden, dass es genauso funktioniert. Ganz grob gesehen bedeutet erfolgreiches Verkaufen, dass man mit einem gegebenen Aufwand Umsatz generiert und der Aufwand (Kosten) geringer als der Umsatz ist. Was übrig bleibt, ist der Gewinn. Man versucht nun die Kosten (Fixkosten und variable Kosten) so weit wie möglich zu senken und gleichzeitig den Umsatz (entweder über die Stückzahlen oder Preis oder beides) zu erhöhen. So weit, so gut. Woran viele Unternehmen scheitern, die den Weg ins Internet gehen oder sich dort mit einem neuen Produkt platzieren, ist es, Kunden zu gewinnen. Dies ist im Internet ein wenig anders. Gefunden wird nämlich der eigene Shop über Suchmaschinen. Auch wenn ich hier Maschinen sage, ist es im Prinzip nur eine, die relevant ist: GOOGLE. Wer erfolgreich sein will, muss für relevante Suchbegriffe auf der ersten Seite der Suchergebnisse landen. Suchmaschinenoptimierung (SEO = Search Engine Optimization) hilft dabei. Aber damit ist es leider noch nicht getan, denn die Besucher, die auf der eigenen Seite landen, gehören vielleicht nicht zur relevanten Zielgruppe. Man muss also auch in der Lage sein, seine Website-Besucher identifizieren zu können.

Tools die helfen Websitebesucher zu identifizieren

Einzelne Anbieter von Software haben sich des Problems angenommen, Kunden zu identifizieren und daraus direkt Vertriebsanfragen zu generieren. Leadinfo ist ein niederländischer Anbieter, der seine Dienstleistungen auch auf Deutsch anbietet unter www.leadinfo.com/de . Die Idee dahinter ist so genial wie einfach: Besucher Ihrer Webseite werden identifiziert. Auch, wenn diese keine weiteren Anfragen stellen oder per Kontaktformular oder E-Mail Kontakt mit Ihnen aufnehmen, können Sie die Daten speichern. Aus diesen Anfragen können Sie mithilfe von Leadinfo Leads erstellen, also potenzielle Verkaufsmöglichkeiten. Schnittstellen zu anderen Vertriebstools ermöglichen es, diese Leads in diesen Tools weiter zu bearbeiten.

Dies scheint nur für Geschäftskunden zu funktionieren (also B2B Geschäftsbeziehungen), da diese ja in der Regel über eine Firmenwebseite verfügen und somit herausgefunden werden kann, welche Firma gerade die eigene Webseite besucht hat.

Somit lohnt sich dieses Tool nicht für den Geschäftsmann, der an einzelne Endabnehmer verkauft, sondern derjenige, der an andere Unternehmen verkauft. Ich kann mir vorstellen, dass es sich besonders lohnt für den Mittelstand. Hier ist es durch die starke Arbeitsteilung, wie es etwa bei den Zulieferern der Automobilindustrie üblich ist, bestimmt sinnvoll, so ein Tool einmal etwas näher zu betrachten.

Das folgende Video (leider nur auf niederländisch) erläutert das Tool näher.

Datenschutz – da war doch was

Ich werde hier nicht auf die Details eingehen, da sich die Regelungen gefühlt monatlich ändern. Ich möchte Sie nur dafür sensibilisieren, dass Tools, die Sie zur Auswertung der Besucher Ihrer Website nutzen, den Datenschutzregelungen entsprechen sollten. Empfindliche Strafen könnten sonst die Folge sein. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Grundsätzlich sollten die Daten anonymisiert erfasst werden und auf keinen Fall auf einzelne Personen oder kleine Gruppen von Personen Rückschlüsse erlauben können. Seien Sie auf jeden Fall transparent in Ihren Erläuterungen zum Datenschutz, die Sie auf Ihrer Webseite anbieten. So kann sich zumindest jeder Besucher ein Bild davon machen und gegebenenfalls Ihre Webseite meiden. Schlimmer ist es, wenn er erst später vom Einsatz bestimmter Tools erfährt und Sie verklagt.

Verkaufen im Internet – Ein Ausblick

Dieser Artikel könnte noch deutlich länger werden und vielleicht werde ich eine Reihe daraus machen: Ein weiterer interessanter Aspekt ist etwa der Unterschied zwischen einem digitalen und physischen Produkt. Theoretisch könnte ein einzelner Anbieter den Bedarf eines bestimmten digitalen Produkts komplett decken, da es fast beliebig skalierbar ist. Bei einem physischen Produkt könnte auch ein schlechterer Anbieter Kunden bekommen, wenn der Platzhirsch mit der Produktion des Gutes nicht mehr hinterherkommt.

Wer sich für das Thema „Verkaufen im Internet“ interessiert, der sollte auf jeden Fall die Augen offen halten. Trends kommen und gehen in diesen schnelllebigen Markt. Wer dabei schläft, der ist schnell weg vom Fenster.