Lüftungskonzepte bei der Tierhaltung – das gibt es zu beachten

Tierhaltung in der Landwirtschaft ist und bleibt ein heikles Thema: Ist es moralisch richtig Tiere auszubeuten, ja, sogar zu töten, nur um ein wenig Genuss beim Verzehr von Fleisch und tierischen Lebensmitteln zu haben? Auch wenn unsere Gesellschaft wohl noch nicht bereit ist, eine rein pflanzenbasierte Ernährung konsequent umzusetzen, sind die Gesetze in Deutschland streng genug, um den Tieren einen Teil der Qualen zu erlassen und da, wo es geht, eine gewisse Bequemlichkeit zu ermöglichen.

Eine dieser Möglichkeiten, den Tieren ein Mindestmaß an Komfort zu ermöglichen sind Stalllüfter. Diese sorgen für einen guten Durchsatz mit frischer Luft und haben somit einige Vorteile für die Tiere und den Landwirt.

Zunächst einmal sorgt frische Luft für eine bessere Gesundheit der Tiere. Erstens dadurch, dass die Atemluft im Innern des Stalls ausgetauscht wird. Das verhindert, dass sich die Konzentration an Keimen und Vieren in der Atemluft zu stark erhöht. Krankheiten verbreiten sich also langsamer. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht zu eng zusammen stehen. Klar, man könnte den Tieren auch freien Auslauf lassen. Aus Sicht des Tierfreunds ist das auch deutlich besser, als die Tiere auf engem Raum zusammengepfercht zu halten. Es gibt aber Gründe, Tiere zumindest temporär in den Stall zu sperren. Niedrige Außentemperaturen können ein Grund sein. Auch der Schutz von Raubtieren, die ansonsten Jagd auf das Nutzvieh machen könnten. Krankheiten, wie die Vogelgrippe machen es zudem gesetzlich notwendig, den Freilauf von Tieren komplett einzuschränken. Eine Notschlachtung könnte sonst die Folge sein.

Nun habe ich bisher aus der Sicht des Tierfreunds argumentiert. Aber ein landwirtschaftlicher Betrieb ist ein Unternehmen, welches auf Gewinn ausgerichtet ist. Das muss er auch, will er mittel- bis langfristig auf dem Markt bestehen bleiben. Somit ist die Investition in einen Stalllüfter eine Investition mit einem positiven Return on Invest (ROI). Die Anschaffungskosten machen den größten Teil der Investition aus. Laufende Kosten bestehen nur aus relative geringen Stromkosten und gelegentlicher Wartung der Lüfter. Dadurch, dass die Tiere seltener krank werden, reduzieren sich Arztkosten und sie können optimal wachsen, um so über den Lauf ihres Lebens die maximale Menge an Milch zu liefern oder eine möglichst große Menge an Fleisch.

Zudem helfen moderne Stalllüfter, die Temperatur im Stall auf in einem bestimmten Bereich zu stabilisieren. Denn für Tiere ist beides ungünstig: sowohl zu hohe, als auch zu niedrige Umgebungstemperaturen können diese stressen.

Unangenehme, ja, sogar gefährliche Gase (Ammoniakwasserstoff, Methanwasserstoff und Schwefelwasserstoff) sind nicht nur unangenehm für die Tiere und die Landwirte, sie können bei zu hohen Konzentration explodieren und schwere Schäden anrichten. Ein guter Stalllüfter hilft auch dabei, diese Gefahr zu reduzieren.