Schlafapnoe – eine Krankheit „erobert“ die Welt

Laut Angaben einiger Fachmagazine leiden in Deutschland vermutlich 20 Millionen Menschen an einer obstruktiven Schlafapnoe. Das wären somit ungefähr 25% der ganzen Gesellschaft. Weltweit sollen es um die 900 Millionen sein. Auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Verteilung, angesichts der Tatsache, dass auf dem Planeten über 7 Milliarden Menschen leben. Grund dafür ist, dass die Krankheit eher im Alter und eher bei Übergewicht auftritt. Daher passt die Quote von 25% nur für reiche Industrieländer, die aber nicht die Mehrheit der Weltbevölkerung ausmachen. Wir schauen uns an, was es mit der Schlafapnoe auf sich hat und was man dagegen tun kann.

Obstruktive Schlafapnoe – was ist das?

Eine obstruktive Schlafapnoe tritt dann auf, wenn sich im Schlaf die Atemwege massiv verengen. Erstes Anzeichen ist das Schnarchen. Bei manchen geht die Verengung so weit, dass die Atmung aussetzt. Solche Aussetzer bemerkt, wenn überhaupt, dann nur der Partner oder die Partnerin. In dem Fall reagiert das Gehirn, um den Erstickungstod zu vermeiden. Dafür wird schlagartig Adrenalin freigesetzt, so dass die Atmung wieder angeworfen wird. Betroffene wachen morgens auf und sind voll geladen mit Stresshormonen. Sie fühlen sich wie gerädert und ihre Laune wird tendenziell immer schlechter. Langfristig erhöht sich der Blutdruck und es besteht ein höheres Risiko für Tpy 2 Diabetes. Hier in diesem Video wird die Ursache der Schlafapnoe einfach erklärt:

Was kann man gegen diese heimtückische Krankheit tun?

 

Obstruktive Schlafapnoe – was tun?

Bei einigen werden die Probleme durch Übergewicht verursacht. Wer sein Gewicht drastisch reduziert, der könnte die Schlafapnoe damit wieder loswerden. Häufig ist der Grund aber anatomisch bedingt. Das heißt, die Atemwege werden unabhängig vom Körpergewicht verengt. Mutter Natur hat diesbezüglich den Männern die größeren Probleme in die Wiege gelegt.

In erster Linie erfolgt die Behandlung mit Hilfe eines Beatmungsgeräts, einem so genannten CPAP-Apparat. Dieser pumpt Luft in die Atemwege, um sie im Schlaf immer geöffnet zu halten. So wird ein Atemstillstand verhindert. Für Krankassen ist diese Methode der Standard. Problem dabei ist nur, dass Patienten nie mehr wieder ohne Gerät schlafen können.

Es gibt eine Schlafapnoe Operation, bei der Oberkiefer und Unterkiefer versetzt werden, um die Atemwege zu erweitern. Dieses Verfahren ermöglicht eine dauerhafte Heilung. Leider ist es bisher so, dass die Kassen sie nicht bezahlen. Private Krankenversicherungen dagegen übernehmen schon eher die Kosten, da es sich langfristig für sie rentiert.

Einige Hersteller bieten einen sogenannten Zungenschrittmacher an. Dieser wird vor dem Einschlafen eingeschaltet und morgens wieder ausgemacht. Es gibt Patienten, für die funktioniert er gut, es gibt Patienten für die funktioniert nicht so gut. Daher scheuen viele die Risiken der Operation für den Einbau und zudem die damit verbundenen Kosten.

Eine weitere Möglichkeit ist die Unterkiefer-Protrusionsschiene. Sie besteht aus zwei Schienen, von der eine für den Unterkiefer und die andere für den Oberkiefer zuständig ist. Beide Elemente sind miteinander verbunden. Mit dieser Konstruktion wird der Unterkiefer nach vorne gezogen, so dass sich die Atemwege im Schlaf weniger verengen. So wird auch das Flattern verhindert, welches die Ursache für die Schnarchgeräusche ist.